Schlechte Angewohnheiten ändern
Das Verhaltenstagebuch und warum es so lange dauert schlechte Angewohnheiten zu ändern.

Schlechte Angewohnheiten ändern

Schlechte Angewohnheiten ändern, warum dauert das so lange?

Schlechte Angewohnheiten ändern ?!Heute Morgen habe ich mich selbst bei einer erwischt, die ich ändern muss. Ich saß mit meinem Mann am Frühstückstisch und habe nebenbei Nachrichten beantwortet. Ja, es waren Patienten und die sind mir sehr wichtig. Aber es ist eine ganz schlechte Angewohnheit. Das Essen nicht bewusst zu genießen (und es war lecker! Quark mit Mango), sondern einfach in sich rein zu schaufeln, ist ganz schlecht und auch ungesund.
Warum dauert es eigentlich so lange, bis man sich schlechte oder falsche Angewohnheiten wieder abgewöhnt hat?
Leider können wir im Gehirn schlechte Angewohnheiten nicht mal so eben löschen wie eine Datei. Das wäre ja zu einfach!
Unser liebes Gehirn boykottiert manchmal regelrecht unsere Updates.
Neue bessere Angewohnheiten zu etablieren, dauert leider meist genau so lange wie wir uns die „schlechten“ angewöhnt haben, oft sogar länger!
Wir können diese Muster nur mit einem neuen Verhalten überspielen. Das müssen wir üben!
Erinnerst du dich noch, als du das Autofahren gelernt hast? Zu Anfang musstest du noch über jede Handlung nachdenken.
Jetzt die Kupplung treten, dann den Gang einlegen, jetzt langsam wieder loslassen und Gas geben und so weiter.
Solange du noch über jeden dieser Schritte nachdenken musst, bist du noch im Übungsmodus. Wenn dich nach ein paar Jahre jemand fragt, mit welchem Fuß du Gas gibst oder bremst, musst du darüber nachdenken.
Wenn du dich in dein Auto setzt, machen deine Füße automatisch das, was richtig ist.
So ungefähr kannst du dir das mit dem Essen auch vorstellen.
Essverhalten umstimmen läuft nach demselben Prinzip. Du musst so lange üben, bis es gespeichert ist und automatisch abläuft.
Das neue Verhalten kannst du nur üben, wenn du weißt, wie sich dein Verhalten von deinem alten Verhalten unterscheiden soll.

Schlechte Angewohnheiten ändern, vielleicht hiflt dir das?!

Was isst du?

Das ist nicht die einzige Frage. Du musst halt auch wissen, in welchen Situation und mit welcher Stimmung du isst. Was hat gerade dazu geführt, dass du Heißhunger bekommst?
War es:
• Stress
• Zu lange nichts gegessen
• Langeweile oder etwas anderes?
Knabberst du abends zu viele Chips oder Süßigkeiten?
Oder nimmst du zu viele Zwischenmahlzeiten.
Die nächste Frage ist:

Warum isst du?

An manchen Tagen bin ich so in meine Arbeit vertieft, dann merke ich gar nicht meinen Hunger. Dann fange ich an zu kochen und prompt geht es lost. Während des Kochens fange ich an zu naschen und stopfe wahllos in mich rein.
Oder wenn ich dann abends auf dem Sofa sitze und endlich zur Ruhe komme. Da ist diese Stimme in meinem Gehirn, die sagt: „Gehe doch noch mal zu der Schublade. Da sind doch die leckeren Chips noch drin. Du hast doch heute so wenig gegessen. Gönn dir was!“
Kennst du so etwas, oder so ähnlich?
Ich kenne mich ja schon allein durch meinen Beruf mit der Ernährung gut aus und es passierte mir trotzdem immer wieder.
Ich weiß ganz genau, dass das nicht gut für meinen Körper ist und hinterher habe ich jedes Mal ein schlechtes Gewissen.
Für mich ist es eine gute und schnelle Möglichkeit von meinem „Stresslevel“ runterzukommen und mich gleichzeitig zu belohnen. Ich glaube das kennen viele von euch, oder?
Herzhafter Biss in die Schokolade schlechte Angewohnheiten ändern
Herzhafter Biss in die Schokolade und warum man schlechte Angewohnheiten ändern sollte

 

• Um dich zu beruhigen, wenndu dich geärgert hast
• Versuchst du Langeweile zu überbrücken
• Frust aknn auch zu einer Fressattacke führen
• Isst du schon mal wenn du traurig bist, um dich zu trösten
• Höflichkeit? Weil dir gerade jemand etwas angeboten hat
• Aus sozialen Gründen? Isst du mit den Kindern mit, obwohl du eigentlich gar keinen Hunger hast.
• Verputzt du gerne die Reste von den Kindertellern, weil dir in der Kindheit vermittelt wurde, Essen schmeißt man nicht weg
• Möchtest du abends mit dem Partner abends, weil ihr den ganzen Tag noch keine gemeinsame Zeit hattet

Daran müssen wir arbeiten!

Für Menschen mit zu viel „erotischer Schwungmasse“ ist Essen auch oft peinlich. Sie essen nicht gerne in der Öffentlichkeit, weil sie sich schämen. Diese Menschen schämen sich sowohl für Gewicht als auch das sie in diesem Zustand überhaupt noch was essen. Oft haben sie Angst, dass sie von ihrer Umwelt kritisiert werden, wenn sie trotz ihres Gewichtes Pommes mit Mayo oder eine Bratwurst essen.
Heimlich zu essen schützt diese Menschen vor den Blicken der Umwelt und deshalb verstecken sich beim Essen.
Wenn wir heimlich essen, geht uns viel Soziales verloren. Durch soziale Kontakte und auch gemeinsames Essen werden Glückshormone ausgeschüttet. Diese Hormone sorgen dafür, dass wir uns wohlfühlen. Wenn wir uns aus uns heraus wohlfühlen, müssen wir diese Leere nicht durch Essen füllen.
Gemeinsames Kochen, Kaffee und Kuchen mit den Freundinnen macht uns glücklich.

Wie isst du?

 

Wie, bedeutet dabei aber nicht ob du Tischmanieren hast oder ob du mit Messer und Gabel isst. Es geht vielmehr darum, ob du das Essen zu einem Genuss gemacht haben oder ob das so nebenbei stattgefunden hat.
War es ein Vergnügen?
Hast du dich auf das Essen konzentriert oder hast du nebenbei telefoniert, gearbeitet etc?
Hast du auch wirklich geschmeckt was du gegessen hast?
Wieviel Zeit hast du dir genommen? Hast du den Tisch schön gedeckt?
Hast du schon gegessen als du noch gekocht hast? 
Wie ist das mit der Schokolade? Hast du sie einfach nebenbei gegessen, lief das Fernsehen? Oder hast du dich ganz bewusst hingesetzt und sie genossen?
Hast du in der Mittagspause im Gehen gegessen?
Dokumentiere alles, ohne es zu bewerten. Einfach ganz sachlich. Es geht nicht darum, dass du dich schlecht fühlst.
Eine Patientin war letztlich auf einem Seminar in einem tollen Hotel in einer tollen Landschaft.
Sie rief mich an und schwärmte von ihrem Seminar, aber das Beste war, sagte sie:
Die Mahlzeiten in einem schönen Raum mit einem liebevoll gedeckten Tisch und schönen Dekorationen. Es war für meine Patientin ein absolut unvergessliches Erlebnis, so verwöhnt worden zu sein.
Sie sagte jedoch auch, sie habe viel weniger als sonst gegessen, weil sie sich so wohl gefühlt hätte.
Auch eine einfache Tafel Schokolade auf der Terrasse bei einem Sonnenuntergang kann ein Gourmet Essen sein. Wichtig ist, dass du es von ganzem Herzen genießt!
Rümpfe nicht die Nase über den Nährwert, sondern genieße!
Ein Hotdog auf einer Wiese kann mit dem richtigen Menschen an deiner Seite zur richtigen Zeit ein tolles Dinner sein.
Essen kann wie Rauchen oder Medikamente eine wahre Droge sein.
Es ist eine Möglichkeit, schnell vom Stress Level runterzukommen und sich zu beruhigen.

Ein Beispiel für schlechte Angewohnheiten, die du ändern solltest!

Was passiert, wenn du eine ganze Sacher Torte nachts alleine futterst und vor den anderen immer nur den Salatesser spielst? In deinem Gehirn entsteht ein Konflikt zwischen dem Bild, das du gerne von dir hättest und der Realität.
Die Folge davon ist, dass du das heimliche Essen anfängst zu verdrängen. Und der Teufelskreis beginnt. Psychologische Studien zeigen, dass die Dinge, wo wir uns selbst betrogen haben, besonders lange im Gedächtnis bleiben.
Durch diesen Teufelskreis empfindest du wieder Stress und der Stress bewirkt, dass du noch mehr essen möchtest.
Um dir selbst auf die Schliche zu kommen, ist es wichtig auch diese Dinge gnadenlos aufzuschreiben.
Es ist nicht nur der Geschmack, den ein Essen besonders macht.
Wenn der Tisch schön gedeckt ist, schöne Musik dazu läuft oder jemand dabei ist, den wir besonders gern mögen, genießen wir selbst den kleinsten Snack, als wäre es ein 5 Gänge Menü.
Grundsätzlich ist also nicht nur das wichtig, was wir essen, sondern auch wie in welcher Gesellschaft und welcher Stimmung. Dem können wir nur auf die Schliche kommen, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind und alles genau so aufschreiben, wie wir es gemacht haben.
 
Vom kleinsten Bonbon zwischendurch der Cola zum Wachwerden bis hin zu den großen Mahlzeiten.
 
Da kommt einiges zusammen und ich will auch nicht verschweigen, dass das echt Arbeit ist. Dafür müssen wir uns zusätzliche Zeit einräumen. Natürlich kannst du das über Sprachnachrichten oder Videos an dich selbst machen. Auch fotografieren von allem, was du gegessen hast, ist erlaubt. Wenn der Speicher dann schnell voll ist,……..
 
Ich bin tatsächlich ein Fan davon, diese Dinge mit der Hand zu schreiben, weil unser Gehirn da noch mal ganz andere Windungen benutzt und besser speichert.