Atemwegserkrankungen beim Pferd
Atemwegserkrankungen beim Pferd

Atemwegserkrankungen beim Pferd

Atemwegserkrankungen beim Pferd

Atemwegserkrankungen gehören leider bei unseren Pferden zu den häufigeren Erkrankungen. Wie es dazu kommt und was du dagegen tun kannst, kannst du hier nachlesen.

 

 

Die möglichen Ursachen von Atemwegserkrankungen beim Pferd

  • Zu wenig Bewegung,
  • staubige Ställe,
  • zu staubiges Heu
  • Allergene im Heu
  • Unverträglichkeiten (Asthma),
  • Übergewicht sind mögliche Ursachen
  • Herzprobleme
  • nicht ausgeheilte Infekte
  • anatomische Fehlbildungen

 

Die Symptome von Atemwegserkrankungen beim Pferd

  • Husten,
  • Atemgeräusche (Giemen, Pfeifen Brummen)
  • Leistungsminderung,
  • eventuell Nasenfluss.

 

Der Übergang von einer akuten Atemwegserkrankung in eine chronische ist meist fließend.

 

Zur Behandlung der Atemwegserkrankungen stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung.

Der Husten kann gelöst werden mit schleimlösenden Hustensäften.

 

Ein Rezept für einen selbst gemachten Hustensaft findest du hier.

 

Eine Solekammer  oder ein Vernebler mit Sole (Meerwasser)kann eine gute Lösung sein.

Für viele Pferde mit chronischen Atemwegserkrankungen wir Seeluft empfohlen. Diese salzhaltige Luft ist super für die Lunge. Sole ist eine salzhaltige Lösung und hat ca. 1,5 – 6% Salz.

Am besten  wird sie mit medizinischem Pharma-Salz angesetzt und mit einem Großraumvernebler in kleinste Partikel zerstäubt.

Diese  winzigen Salzplättchen lagern sich an den Schleimhäuten der Atemwege an. Dort lösen sie eine leichte Reizung aus.

Salz sorgt normalerweise für eine Austrocknung und eine leichte Reizung. Es wird ein osmotischer Prozess ausgelöst.  Wasser wird freigesetzt und zähes, festsitzendes Sekret verflüssigt sich. Dies kann dann  über die Flimmerhärchen leichter abtransportiert werden. Die Salzpartikel wirken zudem leicht desinfizierend. Sie entziehen Bakterien, Viren und Pilzen den Nährboden. Das wirkt sich positiv auch etwa bei Sommerekzem aus.

 

Bei bakteriellen Infekten muss natürlich ein Antibiotika her.

Ein sehr effektives Hilfsmittel bei der Behandlung der Atemwegserkrankung ist ein Inhalationsgerät

 

Unter einer Inhalation versteht man das Einatmen von Aerosolen. Dies sind flüssige Schwebeteilchen. Mit den unterschiedlichsten Inhalationen kann man auch unterschiedliche Bereiche der Lunge erreichen.

 

Es gibt verschieden Arten der Inhalation

 

  • einfacher Wasserdampf; Tröpfchengröße relativ groß  30 µm Wirkungsort (Mund, Nasen und Rachenraum)
  • Aerosol; kleinere Tröpfchen 10- µm;  Wirkungsort (Mund, Nasen- und Rachenraum, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien)
  • Ultraschallvernebler; Tröpfchen winzig klein, kleiner al 10 µm; Wirkungsort (Mund, Nasen- und Rachenraum, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien, Lungenbläschen)

 

Du siehst, der Ultraschallvernebler erreicht mit den Lungenbläschen Strukturen in der Lunge, wo andere Geräte nicht hinkommen.

Von der Größe der Aerosole hängt die Wirksamkeit der Inhalation ab.. Je kleiner so ein Aerosol, desto tiefer kann es in die Lunge eindringen

 

Hier findest du einige Vernebler im Test

 

In einen Vernebler wird  eine Salzlösung eingefüllt oder auch ein Medikament (dies kann ein Kortisonhaltiges Medikament sein oder auch etwas, dass die Bronchien erweitert).

 

Diese Vernebler funktionieren nach er Mesh-Technik.

Diese Technik arbeitet mit Vibrationen und einer Pumpbewegung. Dabei wird die zu inhalierend Flüssigkeit durch eine Scheibe mit winzig kleinen Löchern gedrückt. Dadurch entstehen die Aerosolpartikel. Im Gegensatz zur Ultraschalltechnik können mit der Mesh-Technik auch Medikamente vernebelt werden.

 

Beim Menschen liegt der Richtwert, um in das Bronchialsystem zu gelangen bei 5-10 µm. Wenn die Partikel kleiner als 5 µm sind, erreichen  sie auch die letzten kleinen Strukturen der Lunge, die Lungenbläschen..

 

Für die Veterinärmedizin gibt es keine anderen Empfehlungen. Deshalb hat man diese Werte aus der Humanmedizin übernommen.

 

Die Geräte sind mobil und arbeiten über einen Akku.

Ein Pferd atmet ca. 8-16 Mal in der Minute.

So arbeite ich mit dem Pferd mit dem Vernebler

Ich habe festgestellt, dass die Pferde besser durch atmen, wenn ich mit ihnen spazieren gehe. Im Stehen ist die Atmung flacher als in Bewegung. Aus diesem Grunde bewegen wir uns, während Lilly inhaliert.

Atemwegserkrankungen beim Pferd; Pferd mit Inhalator
Mein Pflegepferd Lilly und ich gehen immer spazieren, während sie inhaliert

 

Das Pferd entspannt sich, ist nicht so auf das Gerät auf der Nase konzentriert und atmete tiefer.

Eine Inhalation mit ca. 10 ml Flüssigkeit dauert ca. 10 – 20 Minuten.

Nach dem Inhalieren bewege ich das Pferd noch leicht an der Longe. So kann das gelöste Sekret noch abgehustet werden.

Atemwegserkrankungen beim Pferd; Pferd an der Longe
Nach der Inhalation ist leichte Bewegung angesagt

Die Reinigung des Inhaltionsgerätes

 

Die Reinigung ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Auf dem Bild seht ihr das Gerät der Firma Flexineb

 

Die Maske lässt sich mit einem Desinfektions-Tuch säubern und darf bei 35 Grad in den Geschirrspüler. Die Vernebelungseinheit soll laut Hersteller explizit mit Frosch Küchen Hygiene-Reiniger zu säubern. Der Reiniger wird in die Verneblungseinheit eingefüllt, geschüttelt und verworfen. Nun muss mit destilliertem Wasser gespült werden. Zum Schluss wird nochmals mit destilliertem Wasser vernebelt.

Kräuter bei Atemwegserkrankungen beim Pferd

  • Thymian
  • Lungenmoos
  • Spitzwegerich
  • Ingwer
  • Moringa
  • Zwiebel
  • Knoblauch
  • Salbei
  • Anis
  • Kamille
  • Malve
  • Königskerze
  • Hagebutte

https://www.heilpraxis-schimke.de/kleine-kraeuterkunde/

Weitere Maßnahmen

Befeuchte das Heu oder bedampfe es. Die Staubpartikel im Heu können bei empfindlichen Pferden immer wieder Husten ausgelösen. Dies kann bis hin zu spastischen Atemwegskrämpfen gehen.

Eine Haltung mit viel frischer Luft und Bewegung ist super wichtig.

Hat dein Pferd einmal eine chronische Atemwegserkrankung, musst du dich fast täglich mit der Therapie und deinem Pferd beschäftigen.

Weiter Möglichkeiten sind Eigenblutbehandlung, Homöopathie und einiges mehr.