Wechseljahre und die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist ein kleines schmetterlingsförmiges Organ und sitzt auf der Luftröhre an der Halsvorderseite. Die Schilddrüse ist ein wichtiges Organ für deinen Stoffwechsel.
In den Wechseljahren kann es sowohl zu einer Schilddrüsenunterfunktion als auch zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen. Häufig werden diese Symptome gar nicht erkannt und es wird alles nur auf die Wechseljahre geschoben. Der Super-GAU ist, wenn dann auch noch Östrogene verschreiben werden. Das bringt dann den kompletten Hormonhaushalt durcheinander.
Frauen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, produzieren zu wenig Schilddrüsenhormone oder die Schilddrüse springt nicht darauf an.
Frauen, die an einer Überfunktion leiden, produzieren zu viele Hormone und dann gibt es da noch die Hashimoto-Thyreoiditis. Das ist eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse. Das eigene Gewebe der Schilddrüse wird vom Körper angegriffen. Diese geht mit Über- und Unterfunktion einher. Meist hast du in der Anfangsphase eine Überfunktion und später eine Unterfunktion.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wechseljahre und die Schilddrüse
- 2 Schilddrüsenunterfunktion in den Wechseljahren
- 3 Was sind typische Symptome bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)?
- 4 Jetzt wird es wieder MEDIZINISCH
- 5 WAS PASSIERT IM KÖRPER im Laufe der Wechseljahre?
- 6 Das kannst du für deine Schilddrüse tun
- 7 LIFESTYLE
- 8 Die Schilddrüse und der Darm
- 9 Die Schilddrüse und die Psyche
- 10 Booste Deinen Stoffwechsel bei Schilddrüsenunterfunktion
- 11 5 Tipps für deine Schilddrüse, die du bestimmt noch nicht kanntest
Schilddrüsenunterfunktion in den Wechseljahren
- Müdigkeit,
- Energielosigkeit,
- Gewichtszunahme,
- erhöhtes Cholesterin,
- Gelenkschmerzen mit Steifheit oder Schwellungen
- Niedriger Blutdruck
- Verstopfung
- Kälteempfindlichkeit
- Depressionen
- Gedächtnisstörungen
- Langsamer Herzschlag
Was sind typische Symptome bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)?
- Schlafstörungen/Schlaflosigkeit
- Hoher Blutdruck
- Schneller Herzschlag
- Durchfall
- Gewichtsabnahme
- Haarausfall (kann es aber auch bei Unterfunktion geben)
- Nervosität, Unruhe, Gereiztheit.
- Vermehrtes Schwitzen.
- Warm-feuchte Haut.
- Überempfindlichkeit gegenüber Wärme/Hitze.
Du siehst, die Symptome sind denen der Wechseljahre sehr ähnlich und schnell zu verwechseln. Letztendlich hilft dir da nur ein Blutbild mit Bestimmung der einzelnen Hormone weiter.
Jetzt wird es wieder MEDIZINISCH
- Hast du Symptome, dann lass beim Arzt deine Schilddrüsen-Hormone durch einen Bluttest bestimmen:
– TSH – Thyroid Stimulating Hormon (Thyroid = Englisch für Schilddrüse)
– Freies T3 (Reguliert die Schilddrüsenaktivität)
– Reverse T3
– Freies T4 (Speicherform des Schilddrüsenhormons)
– Schilddrüsen Antikörper: TAK, TPO, TRAKSind deine Schilddrüsenwerte in Ordnung, kann die Schilddrüse als Ursache ausgeschlossen werden. Eine Östrogen-Dominanz, die ähnliche Symptome zeigt, ist dann wahrscheinlicher.
- Liegt eine Störung der Schilddrüse vor, kann dich dein Arzt mit den entsprechenden Medikamenten gut einstellen.
- Schilddrüsen-Unterfunktionen stehen im Verdacht, Osteoporose zu begünstigen. Wechseljahre und abfallendes Östrogen allerdings auch zu. Achte auf eine calciumreiche Ernährung, Bewegung und Sport.
WAS PASSIERT IM KÖRPER im Laufe der Wechseljahre?
Dein Östrogen nimmt im Laufe der Wechseljahre immer mehr ab. In der ersten Phase (Peri-Menopause) kann es noch häufig zu einer Östrogendominanz kommen.
Im Zyklus einer geschlechtsreifen Frau wechseln sich die 2 Haupthormone, Östrogen und Progesteron ab. Östrogen wird hauptsächlich in der 1. Zyklushälfte und Progesteron in der 2. Zyklushälfte ausgeschüttet. Das erste Hormon, das sich aus dem Staub macht, ist das Progesteron. Deshalb kommt es häufig in der Peri-Menopause zu einer Östrogendominanz.
Im weiteren Verlauf der Wechseljahre nimmt dann das Östrogen immer mehr ab. Dies verursacht viele der bekannten Wechseljahres-Symptome, kann aber auch die Funktion der Schilddrüse beeinflussen. 2011 untersuchten Forscher in einer Studie die Rolle, die Östrogen auf die Hormon-Rezeptoren der Schilddrüsen hat. Rezeptoren sind kleine Moleküle, die den Schilddrüsenhormonen die Zellen aufschließen, sie in diese hineinlassen. Die Forscher fanden heraus, dass die Höhe des Östrogens die Funktion der Schilddrüse beeinflusst, diese stören kann. Aber auch eine entzündliche Ernährung (dazu später noch mehr) kann dies. Viel Stress, Milchprodukte und viel Kaffee auch.
Wird eine Schilddrüsenunterfunktion in den Wechseljahren nicht richtig erkannt, sondern den auftretenden Symptomen wird zum Beispiel mit einer Östrogen-Hormon-Therapie zu Leibe gerückt, dann gerät das sensible Hormon-Gleichgewicht völlig außer Balance. Es entsteht eine Östrogendominanz und die Symptome werden schlimmer statt besser.
Darum ist es sehr wichtig, ganzheitlich nach den genauen Ursachen der Symptome zu schauen. Besonders bei Wechseljahresbeschwerden muss immer ein genauer Blick auf die Schilddrüsenwerte erfolgen. Das ist ein einfacher Bluttest oder Speicheltest und du hast Klarheit.
Wird die Schilddrüsenerkrankung erkannt und behandelt, verbessern sich schnell die Symptome. Oft sogar gleichzeitig die der Schilddrüsen-Störung und die der Wechseljahre.
Ebenfalls produzieren Fettzellen Östrogene, die dann wieder die Schilddrüse stören. Also auch ein angepasstes Gewicht kann dir helfen, gut durch die Wechseljahre zu kommen.
Das kannst du für deine Schilddrüse tun
LIFESTYLE
Der Großteil hat Probleme mit einer Schilddrüsenunterfunktion, daher gibt es Tipps hierfür:
- Unausgewogene Ernährung, Stress und zu wenig Vitalstoffe können einer der Auslöser einer unteraktiven Schilddrüse sein. Achte daher besonders darauf, dieses Verhalten zu verbessern. Auch Ashwagandha kann unterstützen.
- Iss Lebensmittel, die Selen enthalten. Selen spielt eine Rolle im Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel. Selenreich sind Thunfisch (bitte Bio Thunfisch verwenden, sonst hast du zu viel Schwermetalle drin), Truthahn oder Paranüsse enthalten Selen. Besonders bei der autoimmunen Hashimoto liegt häufig eine Unterversorgung mit Selen vor.
- Zucker und stark verarbeitete Lebensmittel weglassen, denn diese fördern Entzündungen im Körper. Und Entzündungen verlangsamen die Umwandlung von T4 in T3. Ebenso Fast Food
- Soja?? Ist Soja gut oder schlecht. Man hört und liest ja so viel. In den asiatischen Ländern haben die Frauen kaum Probleme, mit den Wechseljahren. Sie essen viele Algen, aber auch Soja, das ja als pflanzliches Östrogen gilt: Hör auf deinen Körper, schaue wie viel und welche Sojaprodukte du gut verträgst und passe deine Ernährung individuell an! Bei manchen Frauen verursacht Soja auch fürchterliche Blähungen. Das liegt daran, dass Soja ein Enzym oben im Dünndarm blockiert, das für die Verdauung zuständig ist. Außerdem ist Soja eine Bohne
- Bei einer Schilddrüsenunterfunktion liegt häufig ein Jodmangel vor. Aber therapiere da bitte nicht einfach drauflos.: Sprich auch darüber mit einer Ärztin. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion und bei Hashimoto spricht zumeist nichts gegen Jod in Maßen. Bei einer Schilddrüsen-Überfunktion sollte jegliche Jod-Substitution unterbleiben.
ALTERNATIVEN & PRODUKTE
- B-Vitamine vor allem B12, B6 und B1
- Unterstützend für die Schilddrüse wirkt auch Omega 3. Dies gibt es als Fischöl, aber für Veganer auch als Algenöl. Omega 3 ist auch in Leinsamen ausreichend enthalten
- In den Wechseljahren sowie bei einer Unterfunktion steht die Schilddrüse unter Stress. Da kann die Heilpflanze Ashwagandha helfen
Die wichtigsten Spurenelemente zur Bildung der Schilddrüsenhormone sind Jod und Selen.
Jod ist wichtig, damit die Schilddrüsenhormone gebildet werden können. Leider sind wir in Deutschland in einem Jodmangelgebiet. Jod findest du in frischem Meeresfisch und in Meeresalgen.
Eine ausreichende Jodversorgung schütz dich vor Knotenbildung. Auf der anderen Seite kann eine Überversorgung mit Jod zur Autoimmunerkrankung der Hashimoto-Thyreoiditis führen.
Die richtige Menge ist also wichtig.
Selen ist ein Antioxidans und wirkt entzündungshemmend.
Selen findest du in:
✔️Hülsenfrüchten
✔️Kokosnüssen
✔️Paranüssen (2-3 pro Tag reichen)
✔️Fisch
✔️Eier, Pilzen, Spargel, Zwiebeln
PROTEINE, VITAMINE & CO.
In den Wechseljahren kommt es noch mehr auf Qualität statt auf Quantität an! Gönne deinem Körper pflanzliche Proteine, Pflanzenextrakte wie Adaptogene und eine breite Vielfalt an Vitaminen und Mineralien.
Jeden Tag mindestens 500 Gramm Gemüse und ausreichend pflanzliches Eiweiß. Das hält dich schlank, macht dich satt und hält deine Hormone in Schwung!
Die Schilddrüse und der Darm
Bei chronischen Krankheiten ist sehr oft der Darm beteiligt. Es macht da auf jeden Fall Sinn, zu schauen, wie der Darm arbeitet.
Ein alter Gelehrter sagte mal: “Der Tod liegt im Darm”, ich drücke das lieber positiv aus und sage:
“Das Leben liegt im Darm!”
Wenn der Darm nicht richtig arbeitet, nimmt er die mit der Nahrung aufgenommen Nährstoffe nicht in das Blutgefäßsystem auf. Da kannst du noch so viele wichtige Nährstoffe aufnehmen, ist der Darm kaputt, landen sie in der Schüssel!
Du produzierst quasi einen teuren Stuhlgang und einen teuren Urin.
Der Darm kann durch viele Umwelteinflüsse, Stress, Hormone und Medikamente in der Bakterienflora verändert sein. Wenn du Glück hast bemerkst du Verdauungsstörungen wie Durchfall, Blähungen oder Verstopfung. Aber häufig kompensiert der Darm lange und meldet sich erst sehr spät zu Wort.
Die Schilddrüse und die Psyche
Wusstest du, dass jedes Organ auch einen “psychischen Konflikt” haben kann?
Bei Schilddrüsenproblemen ist es oft der Konflikt der Überforderung. Bei Männern und auch bei Frauen hat diese Überforderung in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen.
Männer und auch Frauen haben häufig mehrere Jobs, sind oft alleinerziehend und versuchen allem gerecht zu werden.
Es bleibt keine Zeit mehr zu leben, geschweige denn für ein Hobby oder sich schöpferisch zu betätigen (malen, tanzen, singen etc.)
Diese Stresshormone blockieren deinen ganzen Stoffwechsel und auch die Wirkung der Schilddrüsenhormone.
Nimmst du dir bewusst Zeit für dich selbst???
Deine Schilddrüse wird es dir danken.
Die Schilddrüse und der Blutzucker
Leidest du an einer Schilddrüsenunterfunktion und dir ist hin und wieder etwas “Schwummrig”?
Das kann an deinem Blutzuckerspiegel liegen.
Das Haupthormon für die Regulation von deinem Blutzuckerspiegel ist das Insulin. Insulin baut den Zucker aus der Blutbahn in deine Zellen ein. Dies gibt dir Energie und verhindert die Fettverbrennung.
Wenn Schilddrüsenhormone fehlen, benötigt der Körper weniger Insulin. Zucker gelangt nicht mehr so gut aus dem Darm in die Blutbahn und damit auch nicht in die Zellen.
Die Folge ist:
☑️müde
☑️energielos
☑️schwitzen
☑️zittrig
☑️Konzentrationsschwierigkeiten
☑️Kopfschmerzen
Es ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion auch wichtig, neben der Einstellung der Hormone, auch den Blutzuckerspiegel im Blick zu haben.
Booste Deinen Stoffwechsel bei Schilddrüsenunterfunktion
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion laufen alle Stoffwechselprozesse langsamer ab. Die Hormone bestimmen deinen Stoffwechsel. Werden davon zu wenig gebildet, läuft alles im Körper langsamer ab.
Der Darm verdaut langsamer. Wenn der Darm langsamer verdaut, werden auch die Mikro- und Makronährstoffe langsamer aufgenommen und in die Zellen weiter gegeben.
Die Muskeln , das Gehirn, alles arbeitet langsamer.
Gute Nährstoffe und die Unterstützung deiner anderen Stoffwechselorgane (Leber, Niere, Darm, Muskulatur) sind bei einer Unterfunktion enorm wichtig.
Bewegung baut mehr Muskulatur auf. Muskeln sind kleine Energiekraftwerke, die auch in Ruhe Kalorien verbrauchen.
Die Leber kannst du mit einer gesunden Lebensweise und bitteren Nährstoffen unterstützen (kein Alkohol, wenig Kaffee, Löwenzahn, Mariendistel, Artischocke etc.)
Einem trägen Darm tun Flohsamenschalen und reichlich Wasser trinken gut.
Die Nieren kannst du mit einem Tee aus Brennnesseln, Goldrute, Stiefmütterchen unterstützen.
Halte deine anderen Organe in Schwung.
5 Tipps für deine Schilddrüse, die du bestimmt noch nicht kanntest
Es gibt keine gesicherte Diät bei Schilddrüsenunterfunktion. Die meisten Frauen profitieren allerdings von folgenden Ernährungstipps.
💃meide Fleisch insbesondere Schweinefleisch
💃esse 1-2 mal die Woche Seefisch
💃lass für eine Weile mal die Milchprodukte weg
💃verzichte auf Mehlprodukte
💃vermindere deinen Stress; das Stresshormon Cortison oder auch als Medikament eingenommen, blockiert die Rezeptoren für die Schilddrüse.
Weiter Nahrungsmittel, die für deinen Körper Stress bedeuten und damit die Schilddrüse lahmlegen:
☑️Alkohol
☑️Kaffee
☑️Cola
☑️Energiedrinks
☑️aber leider häufig auch Milchprodukte
So, und wenn du jetzt nicht weiter alleine herumdoktern willst, sondern dir eine individuelle Beratung wünschst, dann buche dir doch ganz einfach ein Gespräch mit mir.
Dann kann ich dir dann zeigen, wie meine Begleitung aussieht.