Was hilft gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Wechseljahren
Was hilft gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Wechseljahren

Was hilft gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Wechseljahren

Hitzewallungen und Nachtschweiß können sehr unangenehm sein und dir den letzten Nerv rauben. Was dagegen hilft, kannst du hier nachlesen.

Du sitzt im Meeting und merkst auf einmal, dass es losgeht. Du weißt genau, gleich bist du klatschnass und hast einen hochroten Kopf. Du hast Angst, dass dein Deo versagt und du gleich stinkst.

Kommt dir das bekannt vor?

Hitzewallungen und Nachtschweiß können sich von der späten Perimenopause bis in die Postmenopause ziehen. Erfahre hier, was bei Hitzewallungen im Körper passiert und was gegen Hitzewallungen hilft.

Was hilft gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Wechseljahren/verschwitze Frau

Wie kannst du Hitzewallung von normalem Schwitzen unterscheiden?

Hitzewallungen in den Wechseljahren fühlen sich an wie ein plötzliches intensives Gefühl aufsteigender Hitze. Einige Frauen verspüren dieses Gefühl nur im Oberkörper, andere im ganzen Körper.

Tagsüber beeinflussen sie dein Wohlbefinden und auch deine Leistungsfähigkeit. Es ist total unangenehm auf einmal klatschnass geschwitzt, am bestes noch mit einer weißen Bluse und Schweißrändern unter den Armen (Kopfkino) im Meeting zu sitzen. Du hast das Gefühl, jeder starrt dich an und das verstärkt dein Unwohlsein und den Stress noch. Das Ergebnis kennen wir alle. Dir wird noch wärmer. Ein Teufelskreis beginnt.

Nachts beeinflusse Hitzewallungen deinen Schlaf. Du wirst wach, bist geschwitzt und schmeißt die Decke vom Körper.

Am nächsten Morgen kratzt dir der Hals und du wirst möglicherweise krank, weil du dich „verkühlt“ hast.

Auch das ständige Wechseln von Bettwäsche und Pyjama ist ein Dilemma. Dann bist du alleine davon schon wieder hellwach und kommst nicht mehr in den Schlaf.

Bei vielen Frauen fängt das Herz an zu rasen und es beginnt ein Druckgefühl im Kopf.

Aber jede Frau empfindet das anders.

In welcher Phase der Wechseljahre kommen Hitzewallung besonders häufig vor?

Persönlich kenne ich Hitzewallung schon seit meiner Jugend. Tagsüber habe ich immer gefroren und nachts bin ich teilweise klatschnass wach geworden. Besonders morgens früh traten diese Hitzewallungen besonders häufig auf. Damals wusste ich noch nicht, woran das lag.

Heute weiß ich, dass dies unser Wachmacherhormon Cortison ist, auch als Hormon bei Dauerstress bekannt.

Auch in der Schwangerschaft haben viele Frauen Hitzewallungen durch die Hormonumstellung.

Du siehst also, das ist nicht nur ein Symptom der Wechseljahre, sondern ein Symptom der Hormone.

Hitzewallungen und Nachtschweiß können bereits in der Peri Menopause (Peri bedeutet „drumherum“ also um den Zeitraum vor dem Ausbleiben der letzten Periode) durch die beginnenden ersten Hormonschwankungen auftreten. 

In den späteren Phasen der Wechseljahre werden die Hitzewallung häufig stärker. Bei vielen Frauen verschwinden sie 1-2 Jahre nach der letzten Periode wieder. Das ist aber leider auch keine Garantie. Es gibt auch Frauen, die sich da länger mit herumärgern.

Ach übrigens! So eine Hitzewelle kommt nie dann, wenn du sie brauchen kannst. Wenn du abends am Bus stehst und frierst und du ein bisschen Wärme gebrauchen könntest. Fehlanzeige!!!

Wie oft kommen Hitzewallungen vor?

75 % der Frauen haben Hitzewallungen und Nachtschweiß in den Wechseljahren. Unterschiedlich sind jedoch Dauer, Intensität und Häufigkeit. So gibt es Frauen, die täglich mit Hitzewallungen kämpfen und andere die das Gefühl der aufsteigenden Hitze nur 2-3mal überhaupt erleben.

Und 25 % haben gar nichts, aber wenn du das hier liest, gehörst du wahrscheinlich zu den 75 %, die Hitzewallungen haben.

Je gelassener du diese Symptome nimmst, je eher gehen sie vorbei. Wenn du dich zusätzlich stresst, dass du unter Hitzewallungen und Nachtschweiß leidest, je schlimmer wird es. Denk an das Stresshormon Cortisol und Adrenalin. Die werden bei Stress ausgeschüttet und kurbeln die Wärmeproduktion so richtig an.

Menopause geschrieben und Uhr

Jetzt wird es medizinisch

Was passiert bei Hitzewallungen im Körper?

Hormonelle Veränderungen, besonders von Östrogen und Cortison lösen Hitzewallungen aus. Östrogen fällt ab und dein Stresshormon und Muntermachhormon Cortisol steigt an.

  • Der Hypothalamus – eine Hormondrüse in deinem Gehirn, die Körpertemperatur regulierende Hormone produziert – kommt aus dem Takt
  • Das Temperatur-Thermostat des Körpers “dreht am Rad”, es weiten sich die Blutgefäße
  • Hitzewallungen treten auf

Wie lange dauert eine Hitzewallung an?

Hitzewallungen dauern zwischen 30 Sekunden und 5 Minuten an – der Durchschnitt liegt bei 4 Minuten

Wie häufig haben Frauen diese Hitzewallungen?

Frauen, die unter Hitzewallungen leiden – diese also öfter erleben – haben im Schnitt 3-5 Hitzewellen pro Tag.

Es gibt aber auch Frauen, die bis zu 20 Hitzewallungen am Tag haben.

Über wie viel Jahre musst du dich damit herumärgern?

Im Durchschnitt dauern Hitzewallungen 7 Jahre an – kann aber auch nur 3 Jahre oder bis zu 10 Jahre dauern.

Wieso haben einige Frauen Hitzewallungen, andere nicht?

Das ist tatsächlich noch nicht zu 100 % geklärt.

 

Man diskutiert die Genetik. Also wenn deine Mutter viele Probleme mit den Wechseljahren hatte, könntest du sie auch bekommen. Aber wer mich kennt, weiß, dass ich von solchen Thesen nicht viel halte.

Am Anfang sind unsere Gedanken…. Dann kommen die Gefühle und dann die Ergebnisse.

Also, wenn du schon davon ausgehst, dass du diese Symptome bekommst, dann wirst du sie bekommen. Egal was du denkst, du hast recht, weil es so eintreten wird.

Jetzt denkst du bestimmt: „Was will sie mir denn jetzt damit sagen?“

Wenn du immer vom Worst Case ausgehst, dann wird er auch eintreten. Auch das ist Naturheilkunde! Mindset Arbeit!

verzeweigelte Frau auf einem Sofa

Was hilft denn nun gegen Hitzewallungen und Nachtschweiß?

  • Stress zu reduzieren, hilft nachweislich gegen Hitzewallungen! Studie: “Cortisol (Stresshormon) erhöht sich in den späten Phasen der Menopause. Frauen mit erhöhtem Cortisol Level haben stärkere Hitzewallungen als Frauen ohne erhöhte Cortisolwerte.”

LIFESTYLE

  • Ernährung: Gesunde Ernährung und richtige Nährstoffe sind der erste wichtige Schritt für mehr Wohlbefinden. Iss hauptsächlich pflanzlich, viel Eiweiß, viele Ballaststoffe, viele gesunde Fette. Lass weg, was Hitzewallungen fördert: Oft sind es: Alkohol, würziges Essen, Kaffee, zuckerhaltiges Essen. Meine Erfahrung; eine Low Carb Ernährungsumstellung hat mir meine Hitzewellen komplett genommen. Kann aber bei dir was anderes sein.
  • Fisch – mind. 2-3x pro Woche auf den Tisch: In zwei kleinen Studien wurde ein positiver Effekt von Omega 3 (als EPA wie in Alles Omega) auf die Frequenz von Hitzewallungen gezeigt – es braucht jedoch größere Studien, um diesen Effekt zu verifizieren
  • Sport: Sport allein hilft nicht gegen Hitzewallungen. Aber Bewegung baut Stress ab und weniger Stress ist gut gegen starke Hitzewallungen – auch gegen depressive Verstimmungen und Ängste. Wichtig ist, das dir der Sport Spaß macht. Weniger ist mehr. Sport soll Entspannung sein und kein zusätzlicher Stress.
  • Yoga/Autogenes Training Alle Yogaformen – z.B. Yin Yoga zum Entspannen, spezielles Hormon Yoga sowie Pranayama (Atemübungen).
  • Krafttraining soll Hitzewallungen reduzieren  
  • Kühlung schaffen: Klimaanlage, Ventilator, Fenster öffnen – praktisch sind Hand-Ventilatoren (einfach ans iPhone stecken) oder Fächer.

 

  • VORSICHT, nachts besteht die Gefahr der Unterkühlung. Im Rücken kann es zu Rückenschmerzen bis hin zu Hexenschuss kommen.

 

  • Kühlende und Feuchtigkeit absorbierende Kleidung. Meide Synthetik, Wolle, Seide. Kleide dich in Lagen (Zwiebel). Gilt auch für Bettwäsche und Pyjama!
  • Meditations- und Entspannungstechniken, wenn die Hitzewallung kommt: z.B. langsame, tiefe Bauchatmung. Tagsüber für 20 Minuten auf 5 Züge einatmen, 5 Sekunden die Luft anhalten und auf 8 Züge ausatmen.

MEDIZINISCH

  • Die Ärzte verschreiben oft eine Hormon Ersatz Therapie kurz auch HAT genannt. Oder HRT.
  • Anti-Depressiva: Laut medizinischer Leitlinie eine mögliche Therapie-Form gegen Hitzewallungen, jedoch verbunden mit Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Übelkeit und vor allen Dingen auch meist Gewichtszunahme etc.

 

Meine Meinung dazu!

Inzwischen weiß man, dass eine Änderung des Lebensstils erfolgreicher ist, als eine Hormonersatztherapie, aber damit kann die Pharmaindustrie kein Geld verdienen.

Medizinische Studien werden immer von den Firmen getätigt, die die Arzneimittel auch herstellen.

Also Bayer testet die Mittel von Bayer und Ratiopharm von Ratiopharm. Ein Schelm der Böses dabei denkt.

Glaube keiner Studie, die du nicht selbst hergestellt hast

Bevorzugte Pflanzen in der Perimenopause

Mönchspfeffer

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus, engl. Chasteberry) ist ein Phytoprogesteron, also eine Pflanze mit Progesteron-Charakter und wird daher eher bei Östrogendominanz in der Perimenopause bevorzugt.

Frauenmantel

Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist bereits seit dem Mittelalter als Heilpflanze bekannt. Wirksam sind die im Kraut enthaltenen Gerbstoffe. Frauenmantel wird bei Menstruationsproblemen (PMS) und als pflanzliche Alternative zur Hormontherapie in den Wechseljahren eingesetzt – aber auch bei leichteren Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt und zur Wundheilung.

Mariendistel

Im Samen der Mariendistel (Milk Thistle) findet sich Silymarin, was durch seine schützende Wirkung auf die Leber helfen kann, das hormonelle Gleichgewicht zu unterstützen. Denn überschüssige Hormone werden über Leber und Darm entgiftet und ausgeschieden. Eine Studie zeigte positive Effekte bei Hitzewallungen.

Yams-Wurzel

Ein weiteres Phytoprogesteron ist die Yamswurzel mit dem Wirkstoff Diosgenin, der als Basis zur Herstellung von bioidentischem Progesteron dient. Yams kann der Körper nicht selbstständig in Progesteron umwandeln, dies erfolgt in mehreren Schritten bei der Wirkstoffherstellung bioidentischer Hormonprodukte. Die progesteronähnliche Wirkung kann in der Perimenopause aber dennoch hilfreich sein.

Bevorzugte Pflanzen im Menopause-Übergang & Postmenopause

Rotklee-Extrakt

Eine Metastudie aus dem Jahre 2015 zeigte positive Effekte von Rotklee bei Hitzewallungen und auf andere Symptome der Menopause. Wie signifikant dieser Einfluss ist, ist nicht 100% klar. Im Rotklee dominieren die östrogenen Bioflavonoide Biochanin A und Formononetin – Vorstufen der Isoflavone Genistein und Daidzein. Rotklee Extrakt ist für die Meisten unbedenklich. Diejenigen, die eine Vorgeschichte mit hormonempfindlichen Krebsarten wie Brustkrebs haben, sollten vor Einnahme mit ihrem Arzt sprechen. Das Gleiche gilt, wenn Schilddrüsenmedikamente genommen werden.

Soja-Isoflavone

Isoflavone kommen neben Rotklee unter anderem von Natur aus in Soja vor. Studien belegen hier positive Effekte bei Hitzewallungen. Der Unterschied zum Rotklee liegt hauptsächlich in der Art der Isoflavone: Die in Soja enthaltenen Isoflavonen sind überwiegend Genistein and Daidzein.

Traubensilberkerze

Die Traubensilberkerze (Black Cohosh) zeigte in Studien positive Effekte, u.a. bei Hitzewallungen. Die Pflanze wirkt nicht Phytoöstrogen, sondern zentral im Gehirn an den Rezeptoren der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin. Pflanzliche Mittel gegen Wechseljahrsbeschwerden mit Traubensilberkerze können mit Bluthochdruckmedikamenten interagieren. Wenn du also solche Medikamente einnimmst, halte auf jeden Fall Rücksprache mit deinem Arzt.

Nachtkerzenöl

Im Englischen Evening Primrose Oil genannt: Es wird aus den Samen der Nachtkerze hergestellt, ist reich an Linolsäure (LA) und Gamma-Linolensäure (GLA). Das Öl zeigte in Studien leichte Besserungen von Hitzewallungen – die Hitzewallungen wurden weniger stark und kürzer. Nachtkerzensamenöl ist gut verträglich und nebenwirkungsfrei.

Hopfen

Im Hopfen ist das Flavonoid 8-Prenylnaringenin enthalten, was als Phytoöstrogen eingestuft wird. In einer finnischen Studie zeigte sich bei Frauen in den Wechseljahren eine Verringerung der Hitzewallungen und der nächtlichen Schweißausbrüche. Hopfen scheint auch bei Blähungen und Verdauungsstörungen zu unterstützen.

Salbei

Viele kennen Salbei als natürliches Mittel bei Husten oder Verdauungsproblemen. Salbei wirkt schweißhemmend und reguliert die Körpertemperatur. Salbei bitte nicht zu hoch dosieren, da er mit den Medikamenten gegen Diabetes interagieren kann. Das trifft natürlich nicht auf in Maßen getrunkenen Salbeitee zu. Ich persönlich trinke den Salbeitee gegen Hitzewallung abgekühlt.

Heißer Tee bringt dich noch mal so richtig ans Schwitzen

Lignane

Lignane sind auch Phytoöstrogene (pflanzliche Östrogene) und finden sich in besonders hohen Konzentrationen in Leinsamen. Die Lignane aus geschroteten Leinsamen werden im Darm zu schwach östrogen-aktiven Substanzen umgewandelt. Am besten verträglich sind sie, wenn du sie über Nacht einweichst. Essen wir ganze Leinsamen, passieren sie unverdaut den Magen-Darm-Trakt. Studien zeigten signifikante, wenn auch leichte, Effekte bei Menopausen-Symptomen.

Leinsamen kannst du in jeder Phase der Wechseljahre essen. Sie passen sich tatsächlich den einzelnen Phasen an

Ebenfalls einen guten Lignane Gehalt haben Kürbiskerne, Roggen, Gerste, Nüsse, Brokkoli, Oliven und Erdbeeren.

Pflanzen: Gesamte Wechseljahre

Maca, Ashwagandha, Schisandra

Alle drei Pflanzen sind in für die kompletten Wechseljahre geeignet. Sie reduzieren Stress in deinem Körper und mildern den Umgang mit Stress, Stimmungsschwankungen, Hitzewellen und Schlafstörungen.

Melisse, Passionsblume, Baldrian, Johanniskraut

Diese vier pflanzlichen Mittel werden oft in den Wechseljahren genommen. Sie haben eine beruhigende Wirkung, unterstützen so primär den Schlaf und beruhigen den Körper und Geist, was bei Hitzewallungen unterstützend wirken kann.

Melisse beruhigt den Magen-Darm-Trakt und wirkt entkrampfend.

Passionsblume beruhigt und entspannt, aber macht nicht schläfrig. Du kommst in eine natürliche Entspannung.

Baldrian gilt auch als Phytoöstrogen und wirkt auch auf die Psyche beruhigend. Baldrian kann schlaffördernd wirken.

Johanniskraut nennt man auch das pflanzliche Antidepressivum. Braucht aber eine Weile, bis das es wirkt. Bei der Einnahme von Johanniskraut musst du dich darauf einstellen, dass es nicht vom ersten Tag an wirkt.

 

 

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