
Meine Wechseljahre: Hitzewallungen, Schlafstörungen & starke Blutungen – meine Erfahrungen & Lösungen
Die große Frage: Sind es die Wechseljahre oder einfach nur Stress?
Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen – sind das wirklich die Wechseljahre oder einfach nur der alltägliche Wahnsinn? Diese Frage habe ich mir oft gestellt, denn mein Leben war in dieser Zeit alles andere als entspannt. Als freiberufliche Dozentin und Heilpraktikerin hatte ich einen randvollen Terminkalender, arbeitete oft bis spät abends und gönnte mir jahrelang keinen Urlaub. Kein Wunder, dass mein Körper irgendwann rebellierte. Aber lag es wirklich am Stress? Oder waren es doch die Hormone?
Die Wahrheit ist: Stress und Hormone sind eng miteinander verknüpft.
Unser Körper produziert in stressigen Zeiten vermehrt Cortisol – das Hormon, das uns hilft, mit Belastungen umzugehen. Doch genau dieses Cortisol kann die Balance unserer Geschlechtshormone ins Wanken bringen. Östrogen und Progesteron, die ohnehin in den Wechseljahren schwanken, geraten dann noch mehr aus dem Gleichgewicht.
Die Folge? Noch stärkere Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme und ein Nervensystem, das völlig überreizt ist.
Hinzu kommt, dass die Nebennieren, die für die Produktion von Cortisol zuständig sind, in den Wechseljahren eine zusätzliche Aufgabe übernehmen: Sie sollen das nachlassende Östrogen teilweise kompensieren. Doch wenn sie durch Dauerstress ohnehin schon überfordert sind, bleibt kaum noch Kapazität für diese Hormonproduktion.
Das Ergebnis: Wir fühlen uns müder, gereizter und anfälliger für körperliche Beschwerden.
Genau das erklärt, warum sich viele Wechseljahres-Symptome wie klassischer Stress anfühlen. Und warum wir Frauen uns oft fragen: Bin ich einfach nur erschöpft oder sind es die Hormone? Die Antwort lautet: meist beides. Doch die gute Nachricht ist, dass wir aktiv etwas tun können – mit gezielter Ernährung, Entspannung und natürlichen Methoden, die Körper und Psyche unterstützen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Meine Wechseljahre: Hitzewallungen, Schlafstörungen & starke Blutungen – meine Erfahrungen & Lösungen
- 2 Die große Frage: Sind es die Wechseljahre oder einfach nur Stress?
- 3 Mein Alltag als Freiberuflerin: Acht Jahre ohne Urlaub und ein anstrengender Job
- 4 Doppelbelastung: Wenn Arbeit zur Dauerbelastung wird
- 5 Warum Frauen in sozialen Berufen besonders betroffen sind
- 6 Und dann waren da noch die Pferde…
- 7 Hitzewallung, Stimmungsschwankungen, Schlafmangel – wenn der Körper rebelliert
- 8 Doppelbelastung – wenn Arbeit zur Dauerbelastung wird
- 9 Lieber hören statt lesen? Kein Problem!
- 10 Warum Frauen in sozialen Berufen besonders betroffen sind
- 11 Starke Blutungen – wenn die Periode zum Dauermarathon wird
- 12 Mein Weg durch die Wechseljahre – was mir wirklich geholfen hat

Mein Alltag als Freiberuflerin: Acht Jahre ohne Urlaub und ein anstrengender Job
Rückblickend frage ich mich manchmal, wie ich das überhaupt durchgehalten habe. Acht Jahre ohne Urlaub, immer in Aktion, immer erreichbar, immer verantwortlich. Als Freiberuflerin hatte ich gleich drei Standbeine: meine Heilpraktikerpraxis, meine Tierheilpraxis und meine Tätigkeit als Dozentin. Abens unterrichtete ich 3 mal die Woche Heilpraktikeranwärter und tagsüber bildete Frauen in Pflegeberufen aus, teils abends und an den Wochenenden betreute ich meine Patienten. Freizeit? Fehlanzeige.
Doppelbelastung: Wenn Arbeit zur Dauerbelastung wird
Ich war immer mit vollem Herzen dabei – schließlich liebe ich meine Berufe. Doch diese Leidenschaft hatte auch ihren Preis. Mein Terminkalender war randvoll, meine Energie oft am Limit. Besonders die Dozententätigkeit war fordernd: große Gruppen, lange Unterrichtstage und die ständige Verantwortung, anderen Menschen Wissen und Motivation mitzugeben.
Hinzu kam die emotionale Belastung. Gerade in den Pflegeberufen traf ich auf Frauen, die selbst völlig ausgebrannt waren. Viele von ihnen hatten jahrelang alles für andere gegeben – sei es im Beruf oder privat – und kamen dabei selbst viel zu kurz.
Warum Frauen in sozialen Berufen besonders betroffen sind
Ich bin überzeugt: Frauen in sozialen und helfenden Berufen sind besonders anfällig für stressbedingte Beschwerden in den Wechseljahren. Warum?
- Hohe emotionale Verantwortung: Wer sich den ganzen Tag um andere kümmert, vergisst oft sich selbst. Das führt zu chronischer Erschöpfung.
- Ungünstige Arbeitszeiten: Schichtdienste, lange Arbeitszeiten und wenig Planbarkeit belasten den Körper zusätzlich.
Und dann waren da noch die Pferde…
Als wäre mein Alltag nicht schon voll genug gewesen, gehörte ein weiteres großes Kapitel zu meinem Leben: unsere Pferde. Jeden Abend, nach einem langen Arbeitstag, ging es nochmal los – eine Stunde Fahrt zum Stall, Pferde versorgen, reiten, eine Stunde zurück. Egal, wie müde ich war, es musste gemacht werden.
Und am Wochenende? Während andere sich erholten, war ich auf Turnieren unterwegs. Ich habe mir meinen Aufstieg von Leistungsklasse 4 in die Leistungsklasse 2 hart erarbeitet, mit Training, Disziplin und unzähligen Stunden im Sattel. Wenn ich heute daran zurückdenke, frage ich mich ehrlich: Wie habe ich das alles geschafft?
Es war eine Zeit voller Leidenschaft, aber auch voller Dauerbelastung.
Ich habe funktioniert, bin immer weitergerannt – bis mein Körper mir irgendwann gezeigt hat, dass es so nicht weitergeht. Die Wechseljahre haben mich gezwungen, mein Leben neu zu überdenken. Und genau das ist es, was ich heute so vielen Frauen mit auf den Weg gebe: Hör auf deinen Körper, bevor er dich ausbremst.

Hitzewallung, Stimmungsschwankungen, Schlafmangel – wenn der Körper rebelliert
Es gab Nächte, da lag ich wach und fühlte mich wie ein wandelndes Heizkraftwerk. Erst dieses innere Feuer, dann das plötzliche Frösteln, als hätte jemand den Schalter umgelegt. Der Schlaf? Fehlanzeige. Und dann diese Tage, an denen ich mich fragte, ob ich eigentlich noch ich selbst bin.
Die Stimmungsschwankungen kamen wie Wellen. Mal himmelhoch jauchzend, mal zu Tode betrübt – und das in Rekordzeit. War das nur der Hormonchaos-Cocktail, oder steckte mehr dahinter? War es vielleicht auch einfach die pure Erschöpfung eines viel zu anstrengenden Lebens?
Ein Moment ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Ein Gespräch mit meinem Chef, eigentlich eine harmlose Situation. Doch plötzlich hatte ich das Gefühl, dass er mich kritisierte, dass meine Arbeit infrage gestellt wurde. Innerhalb von Sekunden war es vorbei mit der Fassung – die Tränen liefen, ich konnte sie nicht stoppen. Mein Chef war völlig perplex, entschuldigte sich mehrfach und meinte: „Ich wusste gar nicht, dass Sie so sensibel sind.“
Sensibel? Ja. Aber vielleicht war es auch einfach ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Nicht nur die Hormone, sondern all die Belastungen, die ich über Jahre hinweg getragen hatte. Der Druck, die Erwartungen, die ständige Anstrengung, alles unter einen Hut zu bekommen.
Und vielleicht war das der eigentliche Punkt: Nicht nur die Wechseljahre verändern uns. Manchmal zwingen sie uns auch, hinzusehen. Zu erkennen, wo wir uns selbst überfordert haben. Und uns zu fragen: Was brauche ich wirklich, um mich wieder wohlzufühlen?

Doppelbelastung – wenn Arbeit zur Dauerbelastung wird
Ich war immer mit vollem Herzen dabei. Schließlich liebe ich meinen Beruf. Und auch das Unterrichten hat mir unglaublich viel Freude gemacht – ich war freiberufliche Dozentin und habe Pflegeassistenten und Pflegehelfer ausgebildet. Doch wie so oft im Leben hatte diese Leidenschaft ihren Preis. Mein Terminkalender war voll bis zum Anschlag, meine Energie nach einiger Zeit oft am Limit. Vor allem in den ersten Monaten war die Umstellung enorm. Vollzeit unterrichten – das war kein Spaziergang. Ich war so erschöpft, dass ich mir auf dem Heimweg ein Navi gestellt habe, weil ich mehrfach an meiner Autobahnabfahrt vorbeigefahren bin.
Besonders herausfordernd war die Dozententätigkeit an sich. Acht Stunden am Tag große Gruppen unterrichten, die Inhalte verständlich vermitteln, das Wissen festigen – und das Wichtigste: Die Motivation der Teilnehmer hochhalten. Denn es handelte sich nicht um klassische Schüler oder Studenten. Ich unterrichtete Langzeitarbeitslose, die sich oft mit großen persönlichen Herausforderungen herumschlugen.
Gerade in den Pflegeberufen begegnete ich vielen Frauen, die nicht ohne Grund in der Langzeitarbeitslosigkeit waren. Einige hatten mit Depressionen zu kämpfen, andere waren jung Mutter geworden und hatten nie eine Ausbildung begonnen. Manche hatten schwere Schicksalsschläge hinter sich, die ihnen die Kraft genommen hatten, wieder Fuß zu fassen. Faul war kaum eine von ihnen – das Klischee von der bequemen Langzeitarbeitslosen wurde meiner Erfahrung nach selten bestätigt. Vielmehr traf ich auf Menschen, die jahrelang für andere gegeben hatten und dabei selbst auf der Strecke geblieben waren.
Und so war mein Job nicht nur das Vermitteln von Fachwissen. Ich durfte auch auf der psychosozialen Ebene unterstützen, motivieren, Ängste nehmen. Ich wollte, dass diese Frauen nicht nur den Weg in die Pflegeberufe fanden, sondern auch langfristig gesund und stabil blieben – ohne selbst auszubrennen. Eine gewaltige Aufgabe. Eine, die mich erfüllt hat. Aber auch eine, die mich oft an meine Grenzen gebracht hat.
Lieber hören statt lesen? Kein Problem!
Falls du keine Lust hast, dich durch den ganzen Blogartikel zu lesen, gibt es eine Alternative: Ich habe das Thema auch in einer Art Podcast bzw. Blogcast auf YouTube aufgenommen! Dort kannst du dir meine Gedanken und Erfahrungen ganz entspannt anhören – beim Spazierengehen, Autofahren oder einfach zwischendurch. Schau gerne mal vorbei und lass dich inspirieren!

Warum Frauen in sozialen Berufen besonders betroffen sind
Ich bin fest davon überzeugt, dass Frauen in sozialen und helfenden Berufen besonders anfällig für stressbedingte Beschwerden in den Wechseljahren sind. Warum? Weil sie tagtäglich für andere da sind – oft bis zur völligen Erschöpfung.
Die emotionale Verantwortung in diesen Berufen ist enorm. Wer sich den ganzen Tag um andere kümmert, vergisst leicht sich selbst. Dazu kommen ungünstige Arbeitszeiten, Schichtdienste, lange Tage und wenig Planbarkeit – alles Faktoren, die den Körper zusätzlich belasten. Und als wäre das nicht genug, bleibt im stressigen Alltag oft kaum Zeit für gesunde Mahlzeiten. Dabei wäre gerade das in den Wechseljahren so wichtig! Stattdessen gibt es schnell mal etwas zwischendurch, oft nicht besonders nährstoffreich, und der Körper läuft auf Reserve.
Aber es sind nicht nur die Frauen in Pflegeberufen, die an ihre Grenzen kommen. Ich sehe auch viele Frauen, die zwar „nur“ einen Halbtagsjob haben oder gar nicht berufstätig sind, aber sich um ihre Enkel kümmern. Sie springen ein, wenn die Kita ausfällt, wenn die Kinder krank sind oder wenn ihre eigenen Kinder durch Job und Alltag entlastet werden müssen. Und genau da liegt das Problem: Sie wollen helfen, sie wollen unterstützen – aber oft bleibt dabei keine Kraft mehr für die eigenen Bedürfnisse.
Egal ob beruflich oder privat – viele Frauen in dieser Lebensphase leisten unglaublich viel. Doch irgendwann fordert der Körper seinen Tribut. Die Wechseljahre sind nicht nur eine hormonelle Herausforderung, sie sind auch eine Zeit, in der wir lernen müssen, besser auf uns selbst zu achten.

Starke Blutungen – wenn die Periode zum Dauermarathon wird
Viele Frauen erleben in den Wechseljahren unregelmäßige oder schwächer werdende Blutungen – bei mir war es genau das Gegenteil. Bis etwa zu meinem 52. Lebensjahr kam meine Periode noch erstaunlich regelmäßig, doch dann wurde der Zyklus immer kürzer – und die Blutungen dafür umso heftiger.
Die allerletzte Periode war dann der absolute Ausnahmezustand: Ganze drei Monate lang kämpfte ich mit extrem starken Blutungen. Nachts musste ich mir den Wecker stellen, um nicht das komplette Bett zu ruinieren. Tagsüber war die nächste Toilette meine wichtigste Anlaufstelle – an entspannte Tage war nicht zu denken. Selbst kurze Autofahrten wurden zur Herausforderung. Die Strecke von Mönchengladbach nach Krefeld, die ich morgens in einer Stunde zurücklegte, war schon ein echtes Nervenspiel. Ich musste hoffen, dass meine ganzen Vorkehrungen hielten, bis ich endlich ankam.
Diese extremen Blutungen sind kein seltenes Phänomen in den Wechseljahren. Der Körper arbeitet noch einmal auf Hochtouren, bevor sich das hormonelle Gleichgewicht endgültig verändert. Aber so sehr mich diese Phase auch erschöpft hat – im Rückblick war es das letzte große Aufbäumen meines Zyklus, bevor endgültig Ruhe einkehrte.

Mein Weg durch die Wechseljahre – was mir wirklich geholfen hat
So herausfordernd die Wechseljahre auch waren, ich habe es geschafft, relativ gut durch diese Phase zu kommen. Und das lag nicht nur an meiner gesunden Ernährung oder an der Pflanzenheilkunde – sondern vor allem daran, dass ich mir bewusst Kraftquellen gesucht habe.
Eine meiner größten Stützen waren unsere Pferde. Auch wenn es manchmal anstrengend war, haben sie mir unglaublich viel gegeben. Die frische Luft, die Bewegung, das einfache „Sein“ mit den Tieren – das hat mich immer wieder geerdet. Mein Mann hat mich dabei sehr unterstützt. Oft bin ich abends mit ihm zu den Pferden gefahren und habe die Fahrzeit genutzt, um im Auto ein bisschen zu schlafen. Diese kleine Pause hat mir oft mehr gebracht als jede andere Form der Entspannung.
Auch meine Ernährung war ein wichtiger Faktor. Ich habe weiterhin jeden Abend gekocht – nicht nur für mich, sondern auch für die Kinder, die ja noch zu Hause waren. Bis heute halten wir daran fest: Es gibt mindestens eine warme, gesunde Mahlzeit am Tag. Das hat mir nicht nur körperlich gutgetan, sondern auch ein Stück Struktur und Normalität gegeben.
Und dann war da noch die Pflanzenheilkunde. Je nach meiner hormonellen Lage habe ich mir gezielt Pflanzen ausgesucht, die mich unterstützt haben – sei es für besseren Schlaf, für stärkere Nerven oder einfach für mehr Balance. Jede Frau braucht hier ihre individuelle Lösung, aber für mich war es eine wertvolle Hilfe.
Eine besondere Inspiration war für mich eine Kollegin aus meiner Zeit bei der Stadtsparkasse Düsseldorf. Ich war damals Anfang 20, sie war bereits 50 – schlank, modern, immer gut gelaunt und voller Lebensfreude. Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich damals dachte: So möchte ich auch sein, wenn ich in diesem Alter bin! Dieses Bild hat mich über all die Jahre begleitet und motiviert, auf mich zu achten – auf meine Gesundheit, meine Figur und vor allem auf meine Lebensfreude.
Rückblickend war das vielleicht das Wichtigste: Ein klares Ziel vor Augen zu haben. Ein Vorbild, das mich immer wieder daran erinnert hat, dass die Wechseljahre nicht das Ende von etwas sind – sondern der Anfang eines neuen Kapitels, das genauso schön und erfüllend sein kann.